Beeindruckende Historie | LA VILLA

Erbauung

Vom Münchner Kaufmann Angelo Knorr 1855 erbaut, ist die Villa von Arnold Zenetti, dem bekannten Münchener Baurat, im Maximilianstil geplant und ausgeführt worden. Sie diente ihren Besitzern als Sommerresidenz, in der das Leben genossen und gefeiert wurde. Ungewöhnlich und einzigartig in ihrer Architektur zeigt sich die Villa mit einer Fassade in Sichtziegelgestaltung und den damals neuartigen gusseisernen Altanen. Als repräsentatives Symbol erinnert der Belvedere-Turm an eine toskanische Landvilla.

Parkanlagen

Die große englische Parklandschaft um die Villa, die 1866 mit einer Fläche von 18,9 Hektar ihre größte Ausdehnung erreichte, zählte mit einer Uferlänge von fast 850 Metern zu einer der umfangreichsten Parkanlagen am Starnberger See. Nach Erbteilungen sind knapp 1,4 Hektar um die Villa erhalten geblieben.

Bootshaus

Nach Angelo Knorr genoss sein Sohn Prof. Dr. Ludwig Knorr, Erfinder des ersten synthetischen Schmerzmittels, mit Frau und Kinderschar die Großzügigkeit des herrlichen Anwesens. Ihm haben wir die große Bootshütte zu verdanken.

Villa Knorr und die Auswirkungen des ersten Weltkriegs

Der erste Weltkrieg und Inflation zwangen dessen Erben zur landwirtschaftlichen Nutzung des Anwesens, von den ehemals fröhlichen Sommerfesten erzählte man sich nur noch.

Mädchenpensionat

Von 1925 bis 1942 belebte eine Schar junger Mädchen Villa und Remise, nun genannt Haus Buchenheim, als ein Mädchenpensionat höherer Töchter.

Junge Mädchen, zwischen 16 und 18 Jahren wurden hier in die Weihen vieler Wissenschaften und der Hauswirtschaft eingeführt. Die jungen Damen kamen aus vielen Ländern Europas und auch aus Australien und den USA.

Die beiden Gründerinnen des Pensionats Buchenheims legten Wert auf die Vermittlung von Themen wie Küche, Haus und Garten. Werte wie Ordnung, Pünktlichkeit und Pflichttreue prägten das Zusammenleben.

Es war ein beschwingtes Leben hier in diesem Hause. Auch damals schon, wurde bei schönem Wetter auf den Terrassen und im Park gelehrt und gelernt – dieses Ritual pflegen wir noch heute!

Frauenklink Dr. Walter Knorr

Dr. Walter Knorr – der dritte Sohn des Prof. Dr. Ludwig Knorr, eröffnete zusammen mit seiner Frau eine private Frauenklinik.

Operiert wurde im ersten Stock, die weiteren Zimmer dienten als Krankenzimmer – mit großartigem Seeblick.

Die Säuglingsstation war unter dem Dach untergebracht, die Oberschwester hatte ihr Reich im Turmzimmer.

Noch heute besuchen uns die damals geborenen Kinder und freuen sich, dass ihr Geburtshaus so gut erhalten ist!

Restaurant Kalinka mit russischer Küche

Im Juni 1971 nahm das Ausflugslokal Kalinka seinen Betrieb auf. Die Zimmer der Remise waren an Segler vermietet, die hier ihre Liegeplätze für ihre Boote hatten.

Wegen seiner russischen und französischen Küche, den freundlichen Wirtsleuten und der wunderschönen Lage direkt am See, war das Kalinka bis über Münchens Grenzen hinaus bekannt.

Wodka und Kaviar gab es reichlich – fröhlich rauschende Feste wurden schon damals gefeiert!

Ein neuer Anfang

Die Villa, zu dem Zeitpunkt schon weit über 100 Jahre alt, verlangte an allen Ecken und Enden nach Renovierung. Der Urenkel Angelos, Alexander Knorr, fand 1988 in dem Münchner Chemiker Dr. Michael Roever einen Käufer, der die Vision und das finanzielle Wagnis einging, Villa und Remise zu retten und einer neuen Nutzung zuzuführen.

Exklusive Veranstaltungslocation

Heute ist die Villa deutschlandweit als exklusive Veranstaltungslocation unter dem Namen LA VILLA am Starnberger See für Feste und Tagungen bekannt.

Die Jahrhunderte alte Tradition des Anwesens als ein Ort, an dem Menschen sich treffen um zu feiern, aber auch als Rückzugsort vom Trubel des Alltags, wird bis heute in LA VILLA am Starnberger See fortgeführt. LA VILLA ist weiterhin in Familienhand mit der Hausherrin Andrea Roever und wird von Michael Roevers Tochter Katja Lindo in der Geschäftsführung geleitet.